In des gelben Afrikas zentralen, heißen Lagen hat sich einst im dürren Gras ein Unglück zugetragen. „Bald“, so sprach der Elefant, „versinken unsre Tropen... Der Giraff hat sich verrannt bei diesen Antilopen.“ Gebell erhob sich und Geschrei, und nur der alte Papagei krächzte lauthals hinterher: „Er ist doch groß und sieht viel mehr!“ „Was soll’s, daß sie Hörner hat?“ hielt der Giraff dagegen, „Heut gebührt in unsrem Staat doch allen gleicher Segen. Führt zu Hause irgendwer über sie Beschwerde, dann, und das liegt nicht an mir, flieh ich aus der Herde!“ Gebell erhob sich und Geschrei, und nur der alte Papagei krächzte lauthals hinterher: „Er ist doch groß und sieht viel mehr!“ Wozu braucht `nen solchen Sohn der Antilopenvater? Ganz egal, was macht das schon! Ach, was für ein Theater! Als er seinen Schwiegersohn dann einen Dummkopf nannte, zog das Ehepaar davon, das zu den Büffeln rannte. Gebell erhob sich und Geschrei, und nur der alte Papagei krächzte lauthals hinterher: „Er ist doch groß und sieht viel mehr!“ Im gelben, heißen Afrika ist’s keineswegs idyllisch. Das Giraffenelternpaar weinte krokodilisch. Jammern hatte keinen Zweck, helfen tat kein Rüffel - auch die Tochter rannte weg, nahm sich einen Büffel! Was auch tat der Giraff, ihn jedoch die Schuld nicht traf, doch den, der krächzte hinterher: „Er ist doch groß und sieht viel mehr!“
© Manfred Lieser. Übersetzung, 2011