Was ist denn anders? Alles scheint wie immer - derselbe Himmel wölbt sich blau und sacht, derselbe Wald und überm See derselbe Schimmer, nur, daß er nicht zurückkam aus der Schlacht. Nie mehr erfahr ich, wer im Recht war in hitzigen Debatten durch die Nacht. Gerade erst begann er mir zu fehlen, als er nicht mehr zurückkam aus der Schlacht. Er schwieg zur Unzeit, sang nicht im Takt, er gab beim Reden nie aufs Thema acht. Nie gab er Ruhe, störte mich im Schlaf, doch gestern kam er nicht mehr aus der Schlacht. Daß es jetzt leer ist, davon red ich nicht, ich merkte plötzlich: Früher warn wir zwei. Mir ist, als hätt der Wind das Feuer ausgeweht, als er nicht zurückkam aus der Schlacht. Heut brach der Frühling aus wie aus Gefangenschaft. ümlich rief ich: Laß mir einen Zug aus deiner Zigarette. Antwort war die Stille. Heut, als er nicht zurückkam aus der Schlacht. Unsere Toten stehn uns immer bei, Gefallene sind unsere treuen Wächter. Der Himmel spiegelt sich im See, im Wald, und blau, so blau schimmern die Bäume. Im Unterstand war Platz genug für zwei für zwei ist auch die Zeit vergangen. Das alles bleibt für einen - doch ich hab gedacht, daß ich es war, der blieb in dieser Schlacht.
© Harry Oberländer. Übersetzung, 1986