Auf Massengräber setzt man keine Kreuze, schluchzende Witwen kommen hierher nicht. Die einen bringen Blumensträuße, andre entzünden das ewige Licht. Hier, wo sich einst die Erde bäumte, liegen jetzt Platten aus Granit. Keiner ist einzeln dageblieben, wir sehen Alle hier wie Einen liegen. Im Schein der Flamme, siehst du, brennt ein Panzer, Hütten, brennt das ganze Land. Smolensk in Flammen und der Reichstag brennt. Im Herzen der Soldaten: Rußlands Brand. An Massengräbern weinen keine Witwen. Die Leute hier, die sind von anderem Schlage. Auf Massengräber setzt man keine Kreuze, doch leicht fällt keinem seine stumme Klage.
© Harry Oberländer. Übersetzung, 1986