Vorbei die Zeit für Vorwort und Präludium,
alles im Lot, ich lüg nicht, schlagt mich krumm.
Hohe Tiere holen mich in ihre Büros
und sagen: »Die Wolfsjagd. Leg los!«
Einer hat im Vorbeigehen was gehört
oder wurde von seinen Kindern gestört.
Egal, ein hoher Genosse gab Order
und erhielt einen Kassettenrecorder.
Etwas war bei ihm hängengeblieben
vom Morgengespräch mit seinen Lieben,
denn klammheimlich, die Luft war rein,
schaltete er das Gerätchen ein.
Die Kopie war von miserabelster Sorte:
Kaum verstand er die letzten Worte.
So hörte er sich »Die Wolfsjagd« an
und noch ein paar Stücke - hintendran.
Hört alles bis zum letzten Akkorde
und noch wütend über die fehlenden Worte,
greift er zum Hörer: »Schafft her den Poeten,
Ich geb ihm die Chance hier aufzutreten.«
Kein Wodka heute, den Mut zu wecken,
ein Rülpsen bleibt in der Kehle stecken.
Halb auf der Schwelle, halb im Haus
brülle ich lauthals das Lied heraus.
Natürlich hatten seine Kinder gebeten,
mir nicht gleich in den Hintern zu treten -
doch im Gegenteil, laut klatschte am Schluß
der hohe Genosse. Ihm war’s ein Genuß.
Sanft klirrt das Glas in seiner Hand,
das eben noch hinter Büchern stand.
Er platzt heraus: »Du singst ja von mir,
von uns allen. Deine Wölfe sind wir!«
O je, das habe ich nun davon.
Täglich schellt fünfmal das Telefon:
Hohe Tiere holen mich in ihre Büros
und sagen: »Die Wolfsjagd. Leg los!«
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