Sagte jemand: „Die Welt ist verloht. Und die Erde trägt nie wieder Saaten?" Sagte jemand, die Erde sei tot? Nein, sie liegt mit verhaltenem Atem. Nichts, das je ihr die Mutterkraft raubt - es kann nichts ja den Ozean leeren... Schwarz sieht, wer ihren Feuertod glaubt - Schwarz die Schmerzen nur, die sie verzehren. Wie ein Wundmal das Schützennest schreit Aus der Erde, der bombenzerhackten. Welches unirdisch gräßliche Leid Kennen rings ihre Nerven, die nackten. Und doch ist sie kein Krüppel, sie wird alles Weh überstehen, bis zur Neige. Wer ihr Lied wähnt beendet, der irrt, wer da meint, daß sie ewig nun schweige! Nein, sie singt, sie verbeißt ihren Schmerz, Singt aus Tausenden Wunden und Nöten. Denn die Erde, das ist unser Herz. Unser Herz kann kein Stiefel zertreten. Sagte jemand, die Erde sei tot? Nein, sie liegt mit verhaltenem Atem...
© Michail Schaiber. Übersetzung, 1988