Einer Sturmglocke gleich, durchdröhnen die Nachtstille Hufe schwer. Also ist es soweit, und Abschied nehmen wir ohne Wort. Über steinharte Pfade stampft wuchtig hin Pferd um Pferd. Und wer weiß, welchem Ende entgegen zieht die Kampfschar der Reiter fort. Unsre Zeiten sind anders, sind wild, doch wie einst leuchtet Glück dort vorn. Und wir jagen ihm nach, dem entfliehenden, traumgebannt. Doch wir haben im rasenden Ritt die besten der Freunde verloren, und wir merkten es gar nicht, wenn jählings ein Freund nebenan verschwand. Und noch Jahre durch fürchten wir wütende Brände Im Fünkchen Licht, zittern Jahre durch, welch ein Unheil der knirschende Stiefel meint. Alte Namen tragen die Kinderspiele, draus Kriegsangst spricht Und noch Jahre durch teilen wir Menschen in Freund und Feind. Wenn der Donner dann schweigt und die Flamme erlischt und die Träne stirbt und das todmüde Pferd unsern stürmischen Ritt nicht mehr mitmachen kann kann, Wenn die Mädchen, die Feldgrau gewohnten, ein Festkleid verschönern wird - daß wir bloß nicht vergessen und bloß nicht verzeihen, nichts verlieren dann!
© Michail Schaiber. Übersetzung, 1988